An der Johann-Heinrich-Voß-Schule wird Umweltschutz und Nachhaltigkeit großgeschrieben. Jugendliche aus der 8. Klasse warben in den letzten Monaten Spenden ein, um mit dem Geld Bäume für das Schulgelände zu kaufen. Als Spendenprogramm nutzten die Jugendlichen zum ersten Mal ein sogenanntes „Crowdfunding-Programm“ vom Verein „DKB Herzenswunsch“, bei dem wohltätige Projekte auf einer Internetplattform beworben werden können. Mit der Hilfe des Vereins „Deutschland forstet auf“ warben die Heranwachsenden auf diesem Wege von über 50 Unterstützenden Spendenbeträge ein, von denen Zieräpfel, Felsenbirnen und verschiedene Sträucher gekauft werden konnten. Viele Firmen und Personen beteiligten sich an der Spendenaktion.
Als die Zielsumme erreicht war, konnte es endlich losgehen. Die Landschaftsgärtner des Landkreises Cuxhaven erledigten zunächst Vorarbeiten mit Maschinen. Sie frästen die Grasfläche vor der Realschule ab, damit dort im nächsten Frühjahr ein Blühstreifen entstehen kann. Außerdem hoben die Mitarbeiter viele Kubikmeter Boden aus, um die großen Wurzelballen der Bäume im Boden platzieren zu können. Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Klassen erledigten dann den Rest. Sie lockerten vor dem Einpflanzen die unterste Bodenschicht auf, mischten Bodenaktivator und torffreien Kompost in die Erde, ritzten das Wurzelwerk an, damit die Wurzeln nicht im Kreis wachsen und setzten die Bäume in die Pflanzlöcher. Dann schütteten die Heranwachsenden die Löcher zu, traten die Erde fest und häuften einen flachen Erdring auf, damit im nächsten Sommer das Gießwasser die Wurzeln erreichen kann. Viele Otterndorferinnen und Otterndorfer brachten Spaten und Schaufeln mit, um zusammen mit den Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Nach getaner Arbeit konnten sich alle Beteiligten an einem Buffet erfreuen, das vom Wahlpflichtkurs „Gesund kochen“ für die Aktion vorbereitet wurde.
Der Bereich vor der Realschule hat nun ein neues Gesicht. Die Grasschicht ist gewichen, von nun an wachsen auf der Fläche Bäume und Sträucher und Blühpflanzen, die Nahrung für Singvögel und Insekten bieten. Zusammen mit dem Schulgarten, der neben der Realschule entsteht, soll ein Ort der Biodiversität geschaffen werden, an dem Kinder und Jugendliche lernen und sich wohlfühlen können. Die nächsten beiden Umweltprojekte sind bereits geplant. So soll eine solarbetriebene Bewässerungsanlage Hochbeete mit Regenwasser versorgen. Neben den Hochbeeten wird ein „grünes Klassenzimmer“ entstehen. Hier sollen Kinder und Jugendliche bei schönem Wetter an der frischen Luft lernen können. Viele Heranwachsende freuen sich auf die Projekte, denn sie mögen die Abwechslung zum theoretischen Lernen im Klassenraum und nehmen ebenfalls etwas für ihre eigenen Familien mit: den Eltern oder Großeltern im Garten helfen zu können.