Klasse Nachhaltigkeit – Nachhaltigkeit, einfach klasse!
Die Schulgemeinschaft der Johann-Heinrich-Voß-Schule lebt Nachhaltigkeit. Vor allem im Umweltschutz fühlen wir uns zu Hause. Hier ein Auszug aus unserem aktuellen Nachhaltigkeitsprogramm:
Mülltrennung, genau unser Ding
Unsere Maxime ist, dass wir unsere Welt an unsere Kinder und Kindeskinder so weitergeben möchten, dass sie lebenswert ist. Es wird genug Müll produziert, es werden genug Ressourcen verschwendet – nicht mit uns! Wir wurden vom Landkreis, unserem Schulträger, gefragt, ob wir im Schuljahr 2023/2024 als Pilot für eine landkreisweite Mülltrennung dienen möchten. Gefragt, getan. Wir haben ein Mülltrennungskonzept entwickelt, es in allen 5. und 6. Klassen ausprobiert, und siehe da: Wir kommen in den Klassenräumen ohne Mülleimer aus, alles Erziehungssache und Disziplin, seinen Müll erst nach dem Unterricht zu entsorgen. Und seit diesem Jahr trennen wir auch den Müll. Fast schon peinlich, dass wir es zu Hause so gelernt haben und dann in vielen öffentlichen Gebäuden nicht getrennt wird, nun gehen
wir aber andere Wege. Und das Besondere: Viele andere Schulen in unserem Landkreis möchten das Mülltrennungskonzept auch umsetzen und leben. Ja zur Mülltrennung!
Büchertauschregal, viele Augen lesen dasselbe Buch
Wir kennen es von zu Hause. Bücher werden von uns oder unseren Geschwistern gelesen und verstauben dann im Regal. Unfassbar, wie viel Energie in die Papierherstellung hineinfließt, wie viel tausende Liter Frischwasser man benötigt. Und dann werden Bücher nur von einer Person gelesen? Geht gar nicht. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, seit dem letzten Sommer einen einfachen Tauschservice ins Leben zu rufen. Du hast dein letztes gutes Buch durchgelesen? Du möchtest, dass
auch andere es lesen können, weil es spannend oder mit viel Spaß geschrieben war? Dann stelle es ins Tauschregal und nimm dir doch ein neues Buch. So schonen wir die Ressourcen und vermeiden, dass es viele Jahre später ins Altpapier geworfen wird. Ja zum Büchertauschen!
Trinkt Leitungswasser
PET-Flaschen verschmutzen die Umwelt, wenn sie nicht vernünftig entsorgt werden. Plastik landet in der Umwelt, Tiere an unserer Küste sterben, weil sie zu viel Plastik im Bauch haben. Mikroplastik, kleinste Plastikteilchen, die man mit dem bloßen Auge nicht sieht, belasten unsere Natur. Und warum? Weil viele Menschen zu träge sind, Flaschen wiederzuverwenden. Unsere Dopper-Flaschen helfen dabei, Plastikmüll zu reduzieren. Wir lieben unsere Aluminium-Flaschen. Auf ihnen ist unser Schullogo abgebildet. Mega, wie einfach Wiederverwendung sein kann. Jeder 5. Jahrgang bekommt die Flaschen zur Einschulung als Geschenk, also auch wir seit letztem Sommer. Kurz an den Wasserhahn, auffüllen, Wasser genießen. Ja zu Leitungswasser!
Holzstifte mit Gravur von der Vossi-Sneaker-Übungsfirma
Neu bei unseren Älteren: Stifte aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, die mit unserem Übungsfirma-Logo graviert werden. Fühlt sich gut an, der Holzstift. Und wir vermeiden dadurch wieder, Plastik in der Hand zu halten. Vielleicht können wir ja in Zukunft mit pilot-4-school kooperieren, um weitere nachhaltig produzierte Artikel zu gebrauchen. Es wäre uns ein Anliegen, denn schon heute kursieren viel zu viele Artikel als nicht nachhaltigem Plastik in unserer Schule und unserem Haushalt. Ja zum ressourcenschonenden Umgang mit nachwachsenden Rohstoffen!
Baumartenkarte
Die Entwicklung einer Baumartenkarte ist zur Zeit in Gang, damit unsere Kleinen im Biounterricht Bäume sehen, anfassen, fühlen, spüren können. Dazu haben wir eine Pflanzaktion gestartet, die im letzten Herbst umgesetzt wurde. Denn wir sind der Überzeugung: Nicht nur aus dem Buch lernen wir, auch draußen, in der Natur, muss sich unser Lernleben abspielen. Ein Greifen ist auch ein Begreifen, ein Fassen ist immer auch ein Erfassen.
Unser Schulgarten
Betrachtet man das Grundstück, auf dem sich unsere Johann-Heinrich-Voß-Schule befindet, stellt man sehr schnell fest, dass es viele Grünflächen gibt. Zwar ist der Rasen leicht zu pflegen, aber tatsächlich steht dieser Zustand im Widerspruch zu dem, was die Gesellschaft ihren Kindern und Jugendlichen vermitteln sollte: Ohne Biodiversität, ohne Heime für Insekten, Brutkästen für Vögel, Staudenbeete, Blühsträucher und Bäume bringen wir die Natur aus dem Gleichgewicht. Deswegen haben wir uns als erstes Ziel gesetzt, Flächen auf dem Grundstück zu bepflanzen.
Begonnen haben wir damit, auf einer Rasenfläche unserer Realschule zwischen Gebäude und Parkplatz einen Schulgarten mit Staudenbeeten anzulegen. Hier haben wir bereits zwei kleine Schlehen, eine Eberesche, eine Salweide und einen Weißdorn gepflanzt. Mit den abgestochenen Grassoden und Restholz haben wir weitere Beete angelegt und Blumenzwiebeln gepflanzt. Die Schnittblumen möchten wir im Frühjahr auf dem Wochenmarkt verkaufen, der Erlös soll der Aktion „Tulpen für Brot“ zugutekommen. Auch haben wir Brutkästen für heimische Vögel im Werkraum angefertigt und aufgehängt. Einige unserer Brutkästen sind im MoorIZ zu finden, mit dem wir seit Jahren eine enge Kooperation pflegen. Ein Insektenhotel steht seit Neuestem im Schulgarten, sodass Insekten sich an den Staudenbeeten erfreuen können und eine Heimat und Überwinterungsmöglichkeit finden.

Doch unsere Ideen zur Renaturierung des Schulgeländes Schritt weitergehen. Wir möchten nicht nur in unserem Schulgarten, sondern auf dem gesamten Schulgelände weitere Bäume pflanzen, die in unserem Lebensraum heimisch sind, auf unserem Schulgelände aber nicht wachsen. Im Altbestand wachsen bereits Buchen, Eichen, Birken und Linden.

Gepflanzt werden sollen Ulmen, Erlen, Kiefern, Lärchen, Kastanien, Eschen, Ahorn und verschiedene Obstbäume. Neben den Bäumen soll ein Metallschild gesetzt werden, das Auskunft über den deutschen Namen der Baumart, die botanische Bezeichnung, die Familie und die Verbreitung in Deutschland gibt. Alt- und Jungbäume sollen abschließend in einer Baumartenkarte „kartographiert“ werden. Die Karte, die so entsteht, soll Kindern und Jugendlichen dabei helfen, unterschiedliche Baumarten kennenzulernen und benennen zu können. Wir möchten hier einen Beitrag zur Umweltbildung der zukünftigen Kinder und Jugendlichen leisten, die unsere Schule besuchen oder besuchen werden.
Grünes Klassenzimmer
Unser Großprojekt wird in den kommenden Monaten sein, ein Grünes Klassenzimmer einzurichten. Es wird zwischen Garage und Schulgebäude Platz finden und lädt bei schönem Wetter dazu ein, draußen Unterricht zu machen. Wir sind gespannt, ob und wie zügig wir das Projekt umgesetzt bekommen.